Spätestens seit der Expertenanhörung im Kreistag Saarlouis vom 1.12.2021 ist klar: Die hastige und flächendeckende Anschaffungen insbesondere von günstigen Luftreinigungsgeräten ist milde gesprochen immerhin ein Konjunkturprogramm für die Hersteller gewesen. Ein wirklich nennenswerter Effekt für die Kinder in den KITAs und Schulen wird damit nicht erzielt, wenn die Räume über ausreichend große und nutzbare Fensterflächen verfügen. So wie in der Gemeinde Wadgassen.
Auch wir hatten im vergangenen Jahr hierzu Tests mit Begleitung eines Labors in Räumen und Sälen unserer KITAs und Grundschulen gemacht, die dies bereits deutlich gezeigt hatten. Daher hatte ich mich von Anfang an gegen eine augenscheinliche nutzlose hohe Investition von rund 500.000 € für ‚hochwertige‘ Luftreinigungsgeräten mit nur sehr geringem Effekt in den Schulen und KITAs der Gemeinde Wadgassen entschieden. Die Förderung des Landes mit 42.985,66 € wäre auch nur ein kleiner Zuschuss hierfür gewesen. Für 450.000€ hätte die Gemeinde neue Kredite aufnehmen müssen.
Die Expertenanhörung im Kreistag Saarlouis hat dies nun eindrucksvoll bestätigt. Auch eine groß angelegte Studie der Universität Stuttgart für die Stadt Stuttgart belegt dies sehr deutlich.
Daher habe ich heute einen offenen Brief an Innenminister Klaus Bouillon geschrieben und ihn gebeten, die Zuschüsse die er den Städten und Gemeinde für eine Anschaffung von diesen Luftreinigungsgeräten überwiesen hat, für andere Investitionen an den KITAs und Schulen frei zu geben. Damit das Geld in unseren Bildungseinrichtungen auch für andere wirkungsvolle Hygienemaßnahmen oder bessere Infrastruktur ausgeben können, die den Betrieb der Einrichtungen auch unter Pandemiebedingungen verbessern. Dann würde das Geld – so wie Sie es beabsichtigt war – dem Wohle der Kinder zukommen, ohne an die Bedingung geknüpft zu sein, wirkungslose Luftfiltergeräte kaufen zu müssen.
Hier mein vollständiges Schreiben an den Innenminister als PDF.
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