Presseschau: Man muss sich öfter an einen Tisch setzen

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  • Sebastian Greiber im Portrait der Saarbrücker Zeitung

Presseschau: Man muss sich öfter an einen Tisch setzen

Die Saarbrücker Zeitung hat mich am 30.10.2013 als Kandidat für die Bürgermeisterwahl vorgestellt. Hier finden Sie den kompletten Artikel der Saarbrücker Zeitung.

Sebastian Greiber im Kandidatenportrait in der Saarbrücker Zeitung - Saarlouis 30.10.2013Wadgassen. Als Treffpunkt hat Sebastian Greiber, 34, den Bürgerhof in Wadgassen vorgeschlagen. „Das hier ist eine Institution in Wadgassen. Eine der wenigen echten Dorfkneipen, die es noch gibt“, erzählt er. Auch ihn finde man da oft.

Greiber tritt als Einzelbewerber zur Wahl als Bürgermeister von Wadgassen an. „Ich finde, parteipolitische Interessen haben im Amt des Bürgermeisters nichts zu suchen.“ Seine Ämter im Landesvorstand der FDP, dort ist er stellvertretender Landesvorsitzender, lasse er ruhen. Seine Mandate im Kreistag und im Gemeinderat Wadgassen nimmt er allerdings weiter wahr.

Die Kandidatur sei eben seine ganz persönliche Sache, sagt er. So ist er im Gegensatz zur FDP für die Rekommunalisierung bestimmter Aufgaben. „Ich finde es absolut richtig, dass Wadgassen aus dem EVS ausgestiegen ist.“ Auch den Erwerb des Stromnetzes in Wadgassen begrüßt er. „Da verdient doch besser die Gemeinde dran als sonst jemand, und die Gemeinde kann ihre Infrastruktur damit aufrechterhalten.“

Greiber ist mit 34 der jüngste Kandidat. Zu jung? Der jetzige Bürgermeister Harald Braun sei doch im selben Alter gewesen, als er 1988 ins Amt gekommen sei, kontert Greiber. Kaufmann hat er gelernt, bei der RAG. Und seit elf Jahren ist er Geschäftsführer seiner Firma, der Deutschen Textil GmbH in Bous. Die Firma bedruckt und bestickt vor allem für Großkunden Textilien. „Wir arbeiten ganz regional“, nichts in Billiglohnländern, sagt er.

In seiner Heimatgemeinde Wadgassen erkennt der Vater einer 13-jährigen Tochter Potenzial. Beispiel: Das Parkbad, das historische Abteigebäude mit dem Zeitungsmuseum und das Outlet-Center „Myland“ müssten wie ein großes Ensemble betrachtet werden. Die Besucher einer der drei Anziehungspunkte seien potenziell auch Besucher des anderen. Ideal wäre es für ihn, alles zu vernetzen. „Man müsste klein anfangen mit einer Kooperation. Vielleicht mit Gutscheinen des einen für den anderen.“

Aber in Wadgassen „setzt man sich ja fast nie an einen Tisch. Das blockiert.“ Der Blick ins benachbarte Bous „mit seiner viel schwierigeren Lage“ zeige am Beispiel von „Bous bewegt“, wie sinnvoll das sei. „Man muss sich eben öfter an einen Tisch setzen.“ Zwischen den Ortsteilen, den Vereinen, zwischen Rathaus und Bürgern sei „viel mehr Miteinander möglich“. Schlechtes Beispiel sei, dass man sich in den vergangenen Jahren nicht auf einen zentralen Sportplatz habe einigen können. Gutes Beispiel dagegen die aktuelle Zusammenlegung der Feuerwehr an einem Standort.

Greiber beklagt, dass Wadgassen in den vergangenen Jahren zu oft im Alleingang gehandelt habe. „Wir müssen zum Beispiel wieder zurück in die Wirtschaftsförderung des Kreises, um den Wadgasser Gewerbetreibenden Türen zu öffnen. Der Austritt war fatal.“

Eine wichtige Aufgabe sieht Greiber darin, die Lebensqualität Wadgassens zu erhalten: bedroht etwa durch schrumpfende Vereine und durch Geschäftsschließungen. Eine Gewerbeschau hält er für überflüssig, aber „offene Türen und Ohren im Rathaus“ fände er nützlich. Das gelte auch für die Sorgen der Vereine.

Und „Leerstände in der Gemeinde müssen Chefsache sein.“ An vielen Stellen gibt es in Wadgassen keine oder nicht ausreichend schnelle DSL-Anschlüsse, sagt Greiber. Das müsse sich unbedingt ändern.

Große Projekte, große Versprechungen, sagt er, seien nicht seine Sache. Er denkt eher nach über eine Art mobile Verwaltungsstelle, die zu alten und behinderten Wadgassern kommen könnte.

Sportlerehrungen kann er sich vorstellen, denn „wir haben interessante und erfolgreiche Sportler, die kaum Beachtung finden, zum Beispiel den Reha Sportverein Hostenbach“. Oder Elternbefragungen an den örtlichen Kindergärten und Schulen.

„Da kommt ja kaum was zur Sprache. Aber wenn Leute gefragt werden, sind sie oft kreativ und haben praktische Vorschläge“, sagt Greiber.

 

Herr Greiber, warum wollen Sie Bürgermeister von Wadgassen werden?

Greiber: Weil Wadgassen meine Heimat ist und ich der Meinung bin, dass es lohnt, sich für diese Gemeinde einzusetzen, dass es lohnt, hier Zukunft mit allen Bürgerinnen und Bürgern zu gestalten.

Was würden Sie als allererstes tun, wenn Sie gewählt würden?

Greiber: Alle an einen Tisch bringen, um die Dinge anzugehen. Und dann mit sämtlichen Mitarbeitern im Rathaus reden, mir alles zeigen lassen – damit ich weiß, worüber man dann im Detail reden kann.

Welches Projekt würden Sie nach fünf Jahren auf jeden Fall abschließen wollen?

Greiber: Flächendeckend schnelle Internet-Anschlüsse in der Gemeinde und die Stärkung der Ortsräte. Ich würde ihnen ein gewisses Budget geben und größere Entscheidungsbefugnis. Denn sie sind ein wichtiger Beitrag für kurze Wege in der Gemeinde.

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